Die somatische Körperarbeit kann als alternative Form der Physiotherapie angesehen werden.
Der Begriff Soma stammt dabei aus dem Altgriechischen und bedeutet „Körper“ oder„Leib“. Im Unterschied zum medizinischen Körper-Begriff ist mit „Soma“ vielmehr ein ganzheitlich erfahr- und spürbarer Körper gemeint. Eine Körperdimension, die nur individuell vom Einzelnen wahrgenommen, nicht aber objektiv und mit wissenschaftlichen Methoden gemessen werden kann. Soma und Psyche beeinflussen sich dabei gegenseitig. Was die Psyche erfährt, erfährt auch der Körper und was sich körperlich abspielt, ist auch psychisch und kognitiv erfahrbar.
Leiden wir unter chronischem Stress, gerät unser Körper in eine andauernde Sympathikus-Dominanz. Dieser Teil unseres Vegetativen Nervensystems, der in erster Linie unserem Schutz dient und uns in Gefahrensituationen – mit Hilfe hormoneller Botenstoffe wie z.B. Adrenalin oder Cortisol in Aktionsbereitschaft (Flucht oder Kampf) versetzt, führt, bleibt er kontinuierlich aktiviert, zu einer Verhaftung im so genannten Überlebensmodus.
Die Folgen sind u.a. Gereiztheit, Stimmungsschwankungen, Depressionen, körperliche Schmerzen, chronische Verspannungen, Verdauungsstörungen, Gewichtszunahme und anhaltende Erschöpfung.
Somatische Körperarbeit zielt darauf ab, die körperliche Wahrnehmungsfähigkeit zurückzuerlangen und eine gesteigerte Körperbewusstheit zu entwickeln. So kann sich das, aus der Balance geratene, Nervensystem wieder regulieren und aufgestaute Spannung im Körper lösen.
Durch gezielte Körperübungen und Veränderungen in der Lebensweise kann das dysregulierte Nervensystem wieder ins Gleichgewicht gebracht werden und der Hauptvertreter unseres parasympathischen Nervensystems, der Vagus-Nerv reaktiviert werden.